Lautes Lustspiel

In den stillen Nächten Floridas, wenn Nebel die Küste von Tampa Bay umhüllt, hallen draussen unerklärliche Töne durch den Dunst. Wird die Ruhe gelegentlich von einem tiefen, donnernden Bass unterbrochen, dann ist das ein Naturschauspiel: Die Paarungszeit der Schwarzen Trommelfische hat begonnen.

Unruhestifter Schwarzer Trommler.
Bild: Von Louisiana Sea Grant College Program Louisiana State University – originally posted to Flickr as Black drum, Tony’s Seafood, Baton Rouge, LA 04.09.2010 094, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11735871

Die Schwarzen Trommelfische nutzen ihre einzigartigen biologischen Eigenschaften zur Paarungskommunikation. Durch das Anspannen spezieller Muskeln gegen ihre Schwimmblase erzeugen sie tiefe, resonierende Töne. Diese Schallwellen, ähnlich dem Bass eines Autos, können grosse Entfernungen überwinden und dienen dazu, Partner anzuziehen und Reviergrenzen während der Paarungszeit zu etablieren. Diese Fähigkeit ermöglicht es den Trommelfischen, effektiv in den weiten und oft trüben Gewässern zu kommunizieren.1

Unfassbare Vielfalt

Doch es geht in der Tierwelt skurril zu2. Doch das, was mich am meisten fasziniert ist die Tiefsee. So habe ich gelernt, dass einige männliche Tier sich selber aufgeben, um sich zu vermehren.

In der Tiefsee führen männliche Anglerfische der Ceratiidae-Familie ein einzigartiges Paarungsritual durch. Man könnte meinen, dass sie mit ihren grossen Augen die Weibchen erspähen und mit ihren ausdrucksstarken Kiefern dann einen „Kuss“ geben. Doch der romantische Kuss ist ein Biss und unwiderruflich, denn sie heften sich dauerhaft an die Weibchen. Dabei lösen freigesetzte Enzyme ihr Fleisch auf, was eine permanente Verschmelzung von Geweben und Blutkreisläufen bewirkt. Dieser Vorgang lässt ihnen lediglich ihre Hoden. Bis zu sechs Männchen docken sich so, quasi als lebende Spermabanken, an einem Weibchen.3

Es gibt noch so viel mehr, aber diese beiden Geschichten finde ich spannend genug. Mehr zu dem Thema findet Ihr zusammengefasst bei Atlas Obscura.

  1. Mehr dazu hier im Atlas Obsucra. Anwohner haben sogar Spendengelder gesammelt, um der Ursache für die Basstöne auf den Grund zu gehen. ↩︎
  2. Einige faszinierende Balzverhalten sind hier beschrieben, ebenfalls im Atlas Obscura. ↩︎
  3. Nachzulesen in MentalFloss oder hier beim Spiegel oder in der ZEIT. Einen wissenschaftlichen Beitrag aus dem Magazin Nature findet Ihr hier Precocious sexual parasitism in the deep sea ceratioid anglerfish, Cryptopsaras couesi Gill ↩︎

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